DE3601472A1 - Verwendung von umsetzungsprodukten von reduzierenden zuckern und serotonin oder serotonin-precursoren zur behandlung cerebraler stoerungen - Google Patents
Verwendung von umsetzungsprodukten von reduzierenden zuckern und serotonin oder serotonin-precursoren zur behandlung cerebraler stoerungenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von Produkten der Umsetzung von einem oder mehreren
reduzierenden Zuckern und Serotonin und/oder Serotonin-
Precursoren unter den Bedingungen der Maillard-Reaktion
und Amadori- bzw. Heyns-Umlagerung zur Behandlung cerebraler
Störungen, insbesondere Schlaflosigkeit und
Depressionen bzw. pharmazeutische Präparate zur Behandlung
von cerebralen Störungen, insbesondere Schlafstörungen
und Depressionen, die einen wirksamen Gehalt an Produkten
der Umsetzung von einem oder mehreren reduzierenden
Zuckern und Serotonin und/oder Serotonin-Precursoren
unter den Bedingungen der Maillard-Reaktion und Amadori-
bzw. Heyns-Umlagerung aufweisen.
Schlaflosigkeit und Depressionen sind bekannte Probleme,
denen täglich zahlreiche Personen gegenüberstehen.
Zwar existiert eine Fülle von zuverlässig wirkenden
Arzneimitteln, jedoch können alle diese wegen ihrer
unterschiedlichen Nebeneffekte nicht bedenkenlos eingesetzt
werden. Bei der oft notwendigen Dauertherapie
mahnen Gewöhnungseffekte, vor allem bei den Benzodiazepinen,
zur Vorsicht.
Aber auch Barbiturate und andere gängige Schlafmittel
können zur Abhängigkeit führen, stellen ein Suizidrisiko
dar und haben eine Vielzahl von Nebenwirkungen.
Die in jüngster Zeit über die Physiologie des Schlafes
gewonnenen grundlegenden Erkenntnisse bestätigen die
Komplexizität des Schlafablaufes und zeigen auch auf,
wie komplex die physiologischen und biochemischen Mechanismen,
die den Schlaf auslösen und den ordnungsgemäßen
Ablauf der einzelnen Schlafphasen garantieren, sind.
An solchen Mechanismen sind verschiedene Hirnareale
mit unterschiedlichen Überträgerstoffen, s. g. Neurotransmittern,
beteiligt, die meist aus Aminosäuren synthetisiert
werden.
Als solche Neutransmitter bekannt sind Noradrenalin
und Dopamin (synthetisiert aus Tyrosin) und Serotonin,
das aus Tryptophan synthetisiert wird. Untersuchungen
haben gezeigt, daß bei Mangelzuständen bestimmter Neurotransmitter
oder deren Vorstufe die Reizleitung beeinträchtigt
sein kann, was dann wiederum oft psychische
Erkrankungen, wie z. B. Schlafstörungen und Depressionen
zur Folge hat. Der Schlaf wird durch serotonerge Neuronen
i. s. g. Raphe-System im Grenzbereich von Mittel- und
Rautenhirn ausgelöst. Wird die Biosynthese von Serotonin
aus Tryptophan im Gehirn gehemmt, dann tritt als Folge
davon Schlaflosigkeit auf. Serotoninmangel läßt sich
nicht durch direkte Substitution beheben, da Serotonin
die s. g. Blut- Hirnschranke selbst nicht zu überwinden
vermag.
Es muß daher in den serotonergen Neuronen aus der essentiellen
Aminosäure L-Tryptophan gebildet werden.
Diese Syntese geschieht in 2 Schritten, wobei zunächst
durch Hydroxylierung mit Tryptophan-Hydroxylase 5-Hydroxy-
tryptophan und aus diesem durch Decarboxylierung durch
aromatische L-Aminosäuren-Decarboxylase 5-Hydroxytryptamin,
d. h. Serotonin gebildet wird.
Ein Mangel an L-Tryptophan erzeugt so unter anderem
Schlafstörungen und Depressionen.
Es wurde daher versucht, Tryptophanmangel und seine
Auswirkungen durch Verabreichung von L-Tryptophan,
das in freier Form die Blut- Hirnschranke zu durchdringen
vermag, zu behandeln. Diese Behandlung besitzt gegenüber
klassischen Antidepressiva, die Inaktivierung der zentralen
Überträgerstoffe - wie Serotonin - hemmen, und
den herkömmlichen Antibiotika, die unspezifisch die
aktivierende Formatio reticolaris dämpfen, den Vorteil
einer kausalen und nebenwirkungsfreien Therapie und
daß sie nicht zu Abhängigkeit und Sucht führt, und
kein Suizidrisiko bedeutet und die Möglichkeit bietet,
bei schweren Störungen, die die Behandlung mit eigentlichen
Psychopharmaka erfordern, deren Dosis durch
Tryptophan zu reduzieren (vergl. "Der Deutsche Apotheker",
35. Jahrgang, Heft 4, 1983, Seiten 1-7).
Ein gewisser Nachteil dieser Behandlung mit L-Tryptophan
besteht darin, daß die Umwandlung von L-Tryptophan
in Serotonin und seine Resorption im Körper zu wünschen
übrig läßt und so L-Tryptophan in hoher Dosis und hoher
Einnahmefrequenz verabreicht werden muß. Zur Behandlung
cerebraler Störungen ist es wesentlich, daß der Serotoningehalt
im Hirn hoch und im Blut niedrig gehalten wird,
da anderenfalls ein hoher Serotoningehalt im Blut zu
peripheren Störungen führen würde.
Es wurde auch bereits versucht, anstelle von Serotonin
oder L-Tryptophan den Serotonin-Precursor 5-Hydroxy-L-
tryptophan zu verwenden.
Diese Verwendung birgt die Gefahr in sich, daß 5-Hydroxy- L-trypthophan bereits im Blut durch Decarboxylase in Serotonin umgewandelt wird und so die Konzentration von Serotonin im Blut unerwünscht erhöht wird. Um das zu verhindern, wurde 5-Hydroxy-L-tryptophan mit einem Decarboxylase-Hemmer wie Benserazide (INN) - d. h. N-(DL-(Seryl)-N′-(2,3,4-trihydroxy-benzyl)-hydrazin gemeinsam verabreicht. Diese Decarboxylase-Hemmer haben jedoch den Nachteil, daß sie unterwünschte und teilweise erhebliche Nebenwirkungen erzeugen.
Diese Verwendung birgt die Gefahr in sich, daß 5-Hydroxy- L-trypthophan bereits im Blut durch Decarboxylase in Serotonin umgewandelt wird und so die Konzentration von Serotonin im Blut unerwünscht erhöht wird. Um das zu verhindern, wurde 5-Hydroxy-L-tryptophan mit einem Decarboxylase-Hemmer wie Benserazide (INN) - d. h. N-(DL-(Seryl)-N′-(2,3,4-trihydroxy-benzyl)-hydrazin gemeinsam verabreicht. Diese Decarboxylase-Hemmer haben jedoch den Nachteil, daß sie unterwünschte und teilweise erhebliche Nebenwirkungen erzeugen.
Es besteht daher nach wie vor ein erheblicher Bedarf
nach geeigneten verbesserten Mitteln für die Therapie
von cerebralen Störungen, insbesondere Schlafstörungen
und Depressionen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde,
ein neues Mittel zur Behandlung von cerebralen Störungen,
insbesondere Schlafstörungen und Depressionen, bereitzustellen,
das die Nachteile der bekannten Mittel nicht
aufweist, nicht toxisch ist, im wesentlichen keine
Nebenwirkungen besitzt, die Verwendung von Decarboxylase-
Hemmern überflüssig macht, nicht zu Abhängigkeit
oder Sucht führt, kein Suizidrisiko bedeutet, vom Körper
gut resorbiert wird, d. h. die Verwendung geringer
Mengen ermöglicht und besseren Transport durch körpereigene
Membranen zeigt und in der Lage ist, den Serotoningehalt
im Hirn zu erhöhen und im Blut niedrig zu halten.
Erfindungsgemäß wurde überraschend gefunden, daß diese
Aufgabe durch Verwendung von Produkten der Umsetzung
von reduzierenden Zuckern und Serotonin / oder Serotonin-
Precursoren unter den Bedingungen der Maillard-Reaktion
und Amadori- bzw. Heyns-Umlagerung gelöst werden kann.
Die Maillard-Reaktion sowie die Amadori-Umlagerung
und die Heyns-Umlagerung sind bekannt.
(Vergl. z. B. "Chemie in unserer Zeit", 14. Jahrgang,
1980, Nr. 5, Seiten 149-157, sowie Krauch/Kunz "Namensreaktionen
der Organischen Chemie", Dr. A. Hüthig-Verlag,
Heidelberg, 1966, Seite 23-26 und die dort genannten
Druckschriften).
Die erfindungsgemäß verwendeten Umsetzungsprodukte
sind bekannt, im Handel erhältlich bzw. in einfacher
Weise herstellbar.
Gem. der zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen angewandten Maillard-Reaktion werden reduzierende
Zucker (z. B. Glucose oder Fructose) mit Aminen
oder Aminosäuren (Peptiden oder Proteinen) umgesetzt,
wobei zunächst die N-Glycosylaminosäuren gebildet werden,
die dann im Falle von Aldosen der Amadori-Umlagerung
bzw. im Falle von Ketosen der Heyns-Umlagerung unterworfen
werden. Der Amadori-Umlagerungs-Reaktion und der
Heyns-Umlagerungs-Reaktion liegen die gleichen Prinzipien,
nämlich die Umwandlung von α-Hydroxyimino-Verbindungen
in α-Aminocarbonyl-Verbindungen zugrunde:
Die Verfahrensweise zur Herstellung der erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen, d. h. der entsprechenden
Umsetzungsprodukte, wird durch das nachfolgend dargestellte
Formelschema am Beispiel der Umsetzung von
D-Glucose (1) und Serotonin (2) unter Maillard-Bedingungen,
wobei das N-Glycosyl-serotonin (3) gebildet wird,
aus dem durch Amadori-Umlagerung Deoxyfructoserotonin
(4) erhalten wird, veranschaulicht:
R = Serotonylrest
Die Umsetzung von z. B. D-Fructose und L-Tryptophan
unter Maillard-Bedingungen, wobei das N-Glycosyl-L-tryptophan
gebildet wird, aus dem durch Heyns-Umlagerung
das entsprechende Deoxyaldose-Tryptophan gebildet wird,
erfolgt in analoger Weise.
Als Zucker für die erfindungsgemäß zu verwendenden
Umsetzungsprodukte sind alle reduzierenden Zucker geeignet,
die entsprechende, für die gute Resorption im
Körper geeignete Produkte liefern. Geeigneterweise
werden Monosaccharide und/oder Oligosaccharide, vorzugsweise
Monosaccharide, verwendet.
Zu geeigneten Monosacchariden gehören Aldosen und Ketosen.
Beispiele für geeignete Aldosen sind: D-Glycerin-aldehyd,
D-Threose, D-Erythrose, D-Ribose, D-Arabinose, D-Xylose,
D-Lyxose, D-Glucose, D-Mannose, D-Galactose, D-Allose,
D-Altrose, D-Talose, D-Idose, D-Gulose.
Zu geeigneten Ketosen gehören: D-Erythrulose, D-Ribulose,
D-Cyllululose, D-Fructose, D-Sedoheptulose.
Vorzugsweise verwendet werden:
D-Threose, D-Erythrose, D-Ribose, D-Arabinose, D-Xylose,
D-Lyxose, D-Galactose, D-Mannose, D-Glucose und D-Fructose,
wobei D-Glucose und D-Fructose besonders bevorzugt
sind.
Erfindungsgemäß geeignete Oligosaccharide weisen 2-8
Saccharidbausteine auf. Bevorzugt werden solche, die
2-4 Saccharideinheiten aufweisen, insbesondere verwendet
werden solche, die 2 oder 3 Saccharideinheiten
aufweisen, d. h. die Di- u. TriSaccharide. Beispiele
für geeignete Oligosaccharide sind: Maltose, Gentiobiose,
Cellobiose, Isomaltose, Lactose, Manninotriose, Maltrotriose
u. dergl. Bevorzugt verwendet werden Maltose,
Gentiobiose, Lactose und Maltotriose wobei Maltose
und Maltotriose besonders bevorzugt werden.
Erfindungsgemäß können auch geeignete Gemische von
verschiedenen der genannten reduzierenden Zucker verwendet
werden. So zum Beispiel können Gemische aus Monosacchariden
oder aus Oligosacchariden oder Gemische aus Mono-
und Oligosacchariden verwendet werden.
Die zweite Reaktionskomponente für die Herstellung
der erfindungsgemäß zu verwendeten Verbindungen ist
Serotonin oder ein Serotonin-Precursor. Als Serotonin-Precursor
geeignet sind z. B. L-Tryptophan, 5-Hydroxy-L-
tryptophan.
wobei auch Gemische dieser Precursoren untereinander
und/oder mit Serotonin verwendet werden können. Vorzugsweise
werden L-Tryptophan, 5-Hydroxy-L-Tryptophan und
Derivate hiervon eingesetzt
und insbesondere L-Tryptophan und 5-Hydroxy-L-tryptophan
verwendet.
Als zu verwendende Umsetzungsprodukte sind besonders
Deoxyfructoserotonin geeignet, insbesondere bevorzugt wird
Deoxyfructoserotonin.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Umsetzungsprodukte
der vorstehend genannten Art zeigen den bekannten zur
Behandlung von Schlafstörungen und Drepressionen eingesetzten
Mitteln gegenüber erhebliche Vorteile. Sie sind
nicht toxisch, besitzen keine Nebenwirkungen, führen
nicht zur Abhängigkeit oder Sucht und bedingen kein
Suizidrisiko, werden ausgezeichnet vom Körper resorbiert,
zeigen besseres pharamkokinetisches Verhalten und besseren
Transport durch körpereigene Membranen und machen die
Verwendung von Decarboxylase-Hemmern überflüssig. Die
erfindungsgemäß eingesetzten Umsetzungsprodukte vermögen
- wie durch Untersuchungen bestätigt wurde -, die Blut-
Hirnschranke zu durchdringen und werden erst im Hirn
entsprechend gespalten bzw. umgewandelt, während sie
durch im Blut vorhandene Decarboxylase nicht gespalten
werden.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Umsetzungsprodukte
können so formuliert werden, daß sie sich für die orale
Verabreichung eignen. Für einen derartigen Zweck werden
die Umsetzungsprodukte mit bekannten Verdünnungsmitteln
gemischt und anschließend zu bekannten Verabreichungsformen,
wie Tabletten, Suspensionen, Emulsionen, dispergierbaren
Pulvern, Sirupen und Elixieren verarbeitet.
Die Umsetzungsprodukte, die bei Normaltemperatur als
Flüssigkeit vorliegen, können als Öl-in-Wasser oder
Wasser-in-Öl-Emulsionen hergestellt werden, wobei das
Umsetzungsprodukt oder eine Lösung des Umsetzungsproduktes
in einem oral verabreichbaren Öl, beispielsweise
Maisöl, die Ölphase darstellt. Emulsionen werden dabei
mit Hilfe von Emulgierungsmitteln, beispielsweise Sorbitantrioleat,
Polyoxyethylensorbitanmonooleat, Lecithin
und Traganth, hergestellt. Zusätzlich können die Emulsionen,
Antioxydantien, Geschmacks- und Süßmittel sowie
Farbstoffe enthalten.
Umsetzungsprodukte, die nur eine sehr geringe Wasserlöslichkeit
besitzen, können als Suspensionen entweder
auf wäßriger Grundlage oder auf Emulsionsgrundlage
formuliert werden. Suspensionen auf wäßriger Grundlage
werden mit Hilfe von Befeuchtungsmitteln, beispielsweise
Polyethylenoxidkondensationsprodukte von Alkylphenolen
Fettsäure, Ethylalkoholen oder Fettsäuren und Suspendierungsmitteln,
wie hidrophilen Kolloiden, wie Polyvinylpyrrolidon
hergestellt. Suspensionen auf Emulsionsbasis
werden dadurch hergestellt, daß man das erfindungsgemäß
verwendbare Umsetzungsprodukt mit Hilfe von Befeuchtungs-
oder Suspendierungsmitteln in der Emulsionsgrundlage
suspendiert, die mit Hilfe der vorstehend genannten
Emulgierungsmittel hergestellt wird. Derartige Suspensionen
können zusätzlich Geschmacksmittel, Geruchsmittel,
Farbstoffe und/oder Antioxidantien enthalten.
Sirupe und Elixiere, die sich für die orale Verabreichung
eignen, können mit Hilfe von wasserlöslichen Salzen
hergestellt werden und können vorteilhaft Gycerin und
Ethylalkohol als Lösungsmittel enthalten. Sie können
zusätzlich Geschmacksstoffe, Geruchsstoffe und/oder
Farbstoffe enthalten.
Flüssige und feste Formulierungen können in Kapseln
für die orale Verabreichung gefüllt werden. Erfindungsgemäß
zu verwendende Umsetzungsprodukte, die als flüssige
Stoffe vorliegen, können in Ölen, pflanzlichen oder
tierischen Ursprungs, beispielsweise Sonnenblumenöl,
Maisöl oder Lebertran aufgelöst werden und können zusätzliche
Bestandteile, beispielsweise Antioxydantien,
enthalten. Feste Formulierungen, die zum Abfüllen in
Kapseln geeignet sind, können das erfindungsgemäß zu
verwendende Umsetzungsprodukt, beispielsweise Deoxyfructoserotonin,
in Vermischung mit festen Stoffen enthalten,
die eine Pufferwirkung besitzen, beispielsweise colloidales
Aluminiumhydroxid oder Calciumhydrogenphosphat.
Tabletten können in an sich bekannter Weise hergestellt
werden, wobei sie gegebenenfalls überzoger oder auch
in Brauseform hergestellt werden können. Als inerte
Verdünnungsmittel oder Träger können beispielsweise
Magnesiumcarbonat oder Lactose in Verbindung mit üblichen
Sprengmitteln, beispielsweise Maisstärke oder Alginsäuren,
und Gleitmitteln, beispielsweise Magnesiumstearat in
Frage kommen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Umsetzungsprodukte,
bzw. die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Präparate,
können zusätzlich Nahrungszusätze enthalten, beispeilsweise
Vitamine, Salze der Glycerophosphorsäure, Cholin
und Inosit, Aminosäuren, beispielsweise Methionin und
Hormone oder Hormonextrakte.
Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der vorliegenden Erfindung.
1.500 Teile Deoxyfructoserotonin
wurden mit 200 Teilen Maisstärke, 100 Teilen Alginsäure,
und 7 Teilen Magnesiumstearat vermischt und zu einem
Granulat verarbeitet. Dieses Granulat wurde durch ein
Sieb der lichten Maschenweite von 2,5 mm passiert.
Anschließend wurden weitere 7 Teile Magnesiumstearat
zugesetzt. Das erhaltene Gemisch wurde anschließend
zu Tabletten verpreßt, die für die orale Verabreichung
geeignet waren.
350 Teile Deoxyfructoserotonin wurden mit einer Lösung
von 20 Teilen Calciumcyclamat, 4 Teilen eines Kondensationsproduktes
aus Octylkresol mit Ethylenoxid, 5 Teilen
Polyvinylpyrrolidon und 1 Teil p-Hydroxybenzoesäuremethylester
in 1.000 Teilen Wasser versetzt. Dieses
Gemisch wurde in einer Kugelmühle behandelt.
Nach der Behandlung in der Kugelmühle erhielt man eine
für die orale Verabreichung geeignte Suspension.
Ein Gemisch aus 1.500 Teilen Deoxyfructoserotonin,
100 Teilen Maisstärke und 10 Teilen Alginsäure wurde
mit einer wäßrigen 15%igen Maisstärkepaste verarbeitet
und anschließend granuliert. Das Granulat wurde durch
ein Sieb mit der lichten Maschenweite von 1,5 mm passiert
und anschließend bei ca. 60°C getrocknet. Das Granulat
wurde erneut durch ein Sieb mit der lichten Maschenweite
von 1,5 mm passiert und mit 10 Teilen Magnesiumstearat
versetzt. Das so erhaltene Gemisch wurde anschließend
zu Tabletten, die für die orale Verabreichung geeignet
waren, verpreßt.
600 Teile Deoxyfructoserotonin und 10 Teile Weizensaatöl
wurden in 1.500 Teilen Sonnenblumenöl gelöst. Diese
Lösung wurde in Gelatinekapseln gefüllt, die für die
orale Verabreichung geeignet waren.
10 Teile Natriumglycerophosphat, 10 Teile Calciumglycerophosphat,
30 Teile Deoxyfructoserotonin wurden innig
vermischt. Das erhaltene Gemisch wurde mit 500 Teilen
löslichen Caseins allmählich vermischt, wobei ein
Nahrungsmittelzusatz für die orale Verabreichung erhalten
wurde.
1.400 Teile Deoxyfructoserotonin wurden mit einer Lösung
von 5 Teilen Natrium-di-octyl-sulphosuccinat in einer
ausreichenden Menge Methanol vermischt.
Das erhaltene Granulat wurde durch ein Sieb der lichten
Maschenweite von 1,5 mm granuliert und anschließend
mit 15 Teilen Magnesiumstearat vermischt. Dieses Gemisch
wurde zu Tabletten verpreßt, die sich für die orale
Verabreichung eigneten.
Claims (11)
1. Verwendung von Produkten der Umsetzung eines oder
mehrerer reduzierender Zucker und Serotonin und/oder
Serotonin-Precursoren unter den Bedingungen der
Maillard-Reaktion und Amadori- bzw. Heyns-Umlagerung
zur Behandlung cerebraler Störungen, insbesondere
Schlaflosigkeit und Depressionen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zucker ein Monosaccharid
und/oder Oligosaccharid verwendet wird.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Monosaccharid Glucose verwendet
wird.
4. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Monosaccharid Fructose verwendet
wird.
5. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Oligosaccharid mit 2-4
Monosaccharid-Bausteinen verwendet wird.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Oligosaccharid mit 2 oder
3 Monosaccharid-Bausteinen verwendet wird.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oligosaccharid Maltose
verwendet wird.
8. Verwendung nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß Serotonin verwendet wird.
9. Verwendung nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Serotonin-Precursor L-Tryptophan
verwendet wird.
10. Verwendung nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Serotonin-Precursor 5-Hydroxy-
L-tryptophan verwendet wird.
11. Verwendung nach Anspruch 1-10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzungsprodukte
zusammen mit üblichen Hilfs- und Trägerstoffen
verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863601472 DE3601472A1 (de) | 1986-01-20 | 1986-01-20 | Verwendung von umsetzungsprodukten von reduzierenden zuckern und serotonin oder serotonin-precursoren zur behandlung cerebraler stoerungen |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3601472A1 true DE3601472A1 (de) | 1987-07-23 |
Family
ID=6292178
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863601472 Withdrawn DE3601472A1 (de) | 1986-01-20 | 1986-01-20 | Verwendung von umsetzungsprodukten von reduzierenden zuckern und serotonin oder serotonin-precursoren zur behandlung cerebraler stoerungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3601472A1 (de) |
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-
1986
- 1986-01-20 DE DE19863601472 patent/DE3601472A1/de not_active Withdrawn
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8141 | Disposal/no request for examination |