DE60118912T2

DE60118912T2 - Bodenbelag bestehend aus mechanisch verbindbaren Laminatpaneelen mit einer dekorativen, bedruckten Oberschicht

Info

Publication number: DE60118912T2
Application number: DE60118912T
Authority: DE
Inventors: Paul Bernard THIERS
Original assignee: Flooring Industries Ltd
Current assignee: Flooring Industries Ltd
Priority date: 2000-06-13
Filing date: 2001-01-12
Publication date: 2006-12-21
Anticipated expiration: 2021-01-13
Also published as: RU2239031C2; DE20121663U1; ES2270751T1; EP2267240B1; CN100411836C; CY1111532T1; PL229051B1; US20020014047A1; CY1105512T1; NZ522893A; CA2583648C; AU2006252175A1; DE60141015D1; EP1290290B2; US20030159385A1; DK1676720T3; EP2149652A2; WO2001096688A1; HUP0301780A3; KR100686567B1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fußbodenbelag, insbesondere des Typs, bestehend aus harten Paneelen.
Insbesondere betrifft sie einen aus Laminatpaneelen geformten Fußbodenbelag, auch Laminatparkett genannt.
Es ist bekannt, dass solche Laminatpaneele aus verschiedenen Lagen hergestellt werden können. Üblicherweise werden die Paneele aus Platten auf Basis von Holz geformt, wie etwa Spanplatte oder Faserplatte, insbesondere MDF oder HDF, worauf eine oder mehrere Lagen, einschließlich einer dekorativen Schicht, zumindest an der Oberseite angebracht sind. Die dekorative Schicht kann eine bedruckte Papierschicht sein, in bestimmten Ausführungen kann sie jedoch ebenso gut eine Schicht aus Holz, spezieller Furnier, sein. Solche Paneele können auch aus anderen Materialien hergestellt sein, beispielsweise nur Kunststoff, oder aus einer Grundplatte auf Basis von Holz, wie etwa Spanplatte, MDF oder HDF oder dergleichen, worauf, statt einer bedruckten Papierschicht oder Furnier, ein anderes Material, wie etwa Kork, dünne Holzstreifen oder dergleichen angebracht ist.
Es ist auch bekannt, diese Paneele beim Verlegen an ihren Rändern zu koppeln, entweder mittels einer konventionellen Nut- und Feder-Verbindung, wobei sie eventuell verleimt werden, oder mittels einer leimfreien Koppelung, die für eine gegenseitige Verriegelung der Paneele sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung sorgt, beispielsweise wie in dem internationalen Patent Nr. WO 97/47834 beschrieben.
Die vorliegende Erfindung ist auf einen Fußbodenbelag aus rechteckigen Laminatpaneelen gerichtet, welcher neue Ausführungen gemäß verschiedenen Aspekten verschafft, die entsprechende Vorteile bieten.
Dementsprechend verschafft die Erfindung einen Fußbodenbelag gemäß Anspruch 1.
Da eine abgefaste Kante an der Oberkante angebracht ist, bietet dies mehrere Vorteile. Ein erster Vorteil besteht darin, dass die Paneele, wenn sie schwenkbar sind, sowohl beim Ineinanderschwenken als auch beim Auseinanderschwenken, in Bezug zueinander leichter bewegt werden können, da keine eckigen Teile mehr vorhanden sind, welche die gegenseitige Drehung der Paneele behindern. Ein zweiter Vorteil besteht darin, dass die Paneele schwerer gemacht werden können, insbesondere dicker als gewöhnlich, da die Dicke der Paneele, dank der abgefasten Kante, nur noch wenig oder keinen Einfluss mehr auf die gute Arbeitsweise der obenerwähnten Koppelmittel während des Ineinanderschwenkens und/oder des Auseinanderschwenkens hat.
Vorzugsweise erstrecken sich die obenerwähnten abgefasten Kanten mit einem Gradienten von 45°. Praktischerweise erstrecken die abgefasten Kanten sich in einer horizontalen Richtung über einen Abstand von zumindest 1 Millimeter. Vorzugsweise liegt dieser Abstand jedoch in der Größenordnung von 2 Millimetern.
Gemäß einer Variante sind die Koppelmittel so gefertigt, dass die Paneele, statt zumindest durch eine Drehung voneinander lösbar zu sein, zumindest auf eine andere Weise voneinander gelöst werden können. Selbst dann bietet die oben erwähnte abgefaste Kante noch stets bestimmte Vorteile, wie aus der weiteren Beschreibung deutlich werden wird.
Gemäß der meistbevorzugten Ausführung sind die Paneele an allen vier Seiten mit den oben erwähnten abgefasten Kanten versehen.
Erfindungsgemäß wird ein Fußbodenbelag verschafft, der aus harten Paneelen besteht, mit einer laminierten Struktur, mit einer dekorativen Schicht an der oberen Oberfläche, wobei die an einem oder mehreren Rändern der Paneele, in Nähe der Oberseite, geformten abgefasten Kanten mit einer separaten dekorativen Schicht versehen sind, die aus einem separat angebrachten Transferaufdruck besteht. Dank der Verwendung eines solchen separaten Aufdrucks können die abgefasten Kanten leicht mit einer dekorativen Oberfläche versehen werden. Die Grundpaneele können dann auf konventionelle Weise durch Heraussägen aus einer großen Platte, die bereits mit einer dekorativen Schicht versehen worden ist, verwirklicht werden, während die abgefasten Kanten später bedruckt werden.
Ein solcher Transferdruck bietet den Vorteil, in Kombination mit seiner Verwendung an Fußbodenpaneelen, dass hohe Produktionsziffern erzielt werden können und dass jedes beliebige Muster verwirklicht werden kann. Weiter schließt diese Technik das Risiko der Verschmutzung der dekorativen Oberseite der Paneele aus. Ein anderer größerer Vorteil hierbei besteht darin, dass der Aufdruck sofort oder nahezu sofort trocken ist, sodass die Paneele nahezu sofort gestapelt und verpackt werden können.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Fußbodenpaneele weisen einen Kern auf, der aus einem Material auf Basis von Holz hergestellt ist, insbesondere Holz, das zu Partikeln oder Fasern zermahlen wurde, mit einem Bindemittel gemischt, worauf die dekorative Schicht angebracht ist, und wobei die obengenannten abgefasten Kanten sich durch das Material des Kerns erstrecken. Somit wird eine poröse Oberfläche an den abgefasten Kanten erhalten, was eine gute Bindung des Aufdrucks gewährleistet.
Wie üblich, enthält die dekorative Schicht vorzugsweise eine mit einem Motiv, vorzugsweise einem Holzmotiv, bedruckte Schicht, und die erfindungsgemäße dekorative Schicht, insbesondere der Aufdruck auf den abgefasten Kanten oder dergleichen, ist vorzugsweise mit einem gleichartigen Motiv verwirklicht.
Außerdem wird vorzugsweise eine feuchtigkeitsbeständige, undurchlässige dekorative Schicht beziehungsweise Druck verwendet, was besonders vorteilhaft ist, falls die Paneele eine Grundplatte haben, die aus porösen Material besteht, wie etwa MDF, HDF oder dergleichen. Somit wird eine vollständig feuchtigkeitsbeständige Struktur an der oberen Oberfläche erhalten, einerseits auf der flachen Oberfläche mittels der üblichen Schicht Kunststoffmaterial, und andererseits auf den abgefasten Kanten mittels der auf der abgefasten Kante befindlichen zusätzlichen dekorativen Schicht.
Obwohl gemäß einigen der obengenannten Aspekte die Paneele aus verschiedenen Materialarten bestehen können, ist die Erfindung besonders für aus MDF oder HDF oder einem ähnlichen Material hergestellte Paneele geeignet.
Gemäß einer speziellen Ausführung haben die Paneele eine Dicke von zumindest 9 mm und noch besser von zumindest 10 mm, im Gegensatz zu der üblichen Dicke von 7 oder 8 mm.
Somit werden relativ schwere Paneele erhalten, die folglich eine bessere schallisolierende Wirkung haben, wodurch beim Begehen weniger Trittschall produziert wird.
Insofern Koppelmittel, wie oben erwähnt, verwendet werden, die ein leimloses Verriegeln gestatten, so können sie von unterschiedlicher Natur sein. Somit können diese Koppelmittel eines der folgenden Merkmale aufweisen:

– dass sie zumindest für eine Anzahl Kanten eine Montage gemäß einer der folgenden Möglichkeiten gestatten:
– zumindest durch Aufeinanderzuschieben der Paneele;
– zumindest durch Schwenken der Paneele um die betreffenden Ränder.

Natürlich betrifft die Erfindung auch Paneele, womit die oben erwähnten Fußbodenbeläge verwirklicht werden können.
Zur besseren Erläuterung der Merkmale der Erfindung sind die nachfolgenden bevorzugten Ausführungen nur als Beispiel beschrieben, ohne in irgendeiner Weise einschränkend zu sein, unter Verweis auf die begleitenden Zeichnungen, worin:
1 schematisch einen Teil eines Fußbodenbelags darstellt, der aus erfindungsgemäßen Paneelen aufgebaut ist;
2 eine Draufsicht eines Paneels von dem Fußbodenbelag von 1 darstellt; die
3 und 4 Querschnitte gemäß Linien III-III beziehungsweise IV-IV in 2 darstellen;
5 einen Querschnitt gemäß Linie V-V in 1 in einem größeren Maßstab darstellt;
6 einen Querschnitt gemäß Linie VI-VI in 1 in einem größeren Maßstab darstellt;
7 den durch F7 in 6 dargestellten Teil in einem größeren Maßstab darstellt;
8 eine Ansicht analog zu der von 7 darstellt, wobei die Paneele jedoch hauptsächlich in ein und derselben Ebene aufeinander zu geschoben sind;
9 einen Querschnitt eines anderen erfindungsgemäßen Paneels, mit abgefasten Kanten, die mit einem Aufdruck versehen sind, zeigt;
10 schematisch darstellt, wie der Aufdruck in der Ausführung von 9 angebracht werden kann;
11 schematisch einen Querschnitt gemäß Linie XI-XI in 10 darstellt;
12 einen Querschnitt eines anderen, nicht erfindungsgemäßen Paneels darstellt.
Wie in den 1 und 2 dargestellt, betrifft die Erfindung einen Fußbodenbelag 1 sowie harte Paneele 2, aus denen ein solcher Fußbodenbelag 1 aufgebaut ist.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Fußbodenbelag 1 betroffen, bestehend aus harten Paneelen 2, wobei diese Paneele 2 zumindest an zwei gegenüberliegenden Kanten 3–4 und vorzugsweise, wie in den 2 bis 8 dargestellt, an beiden Paaren von Kanten 3–4 beziehungsweise 5–6, mit einstückig aus dem Material der Paneele 2 gefertigten Koppelmitteln 7 versehen sind, sodass mehrere solcher Paneele 2 miteinander gekoppelt werden können, wobei diese Koppelmittel 7 eine Verriegelung sowohl in einer Richtung R1 senkrecht zur Ebene des Fußbodenbelags 1, als auch in einer Richtung R2 senkrecht zu den betreffenden Kanten 3–4 oder 5–6 und parallel zur Ebene des Fußbodenbelags 1 verschaffen, und wobei diese Koppelmittel 7 so ausgeführt sind, dass die Paneele 2 wenigstens entlang der oben erwähnten Kanten 3–4 beziehungsweise 5–6 mittels einer Drehung zusammengefügt und/oder auseinandergenommen werden können.
Solche Koppelmittel 7, die es ermöglichen, die Paneele 2 wenigstens an zwei Seiten und vorzugsweise an allen Seiten zu koppeln, ohne dass irgendein Leim erforderlich ist, und wobei die Paneele 2 entkoppelt werden, indem sie auseinander geschwenkt werden, sind an sich von WO 97/47834 bekannt.
Aus WO 97/47834 ist ebenfalls bekannt, dass die obenerwähnten Koppelmittel 7, wie in den 3 bis 8 der vorliegenden Anmeldung dargestellt, aus einer Feder 8 und einer Nut 9 einerseits und aus Verriegelungsmitteln 10 andererseits bestehen können, die wenigstens ein spezifisches Ineinanderverriegeln in einer Richtung senkrecht zu den Kanten 3–4 beziehungsweise 5–6 der gekoppelten Paneele 2 und parallel zur Ebene dieser Paneele 2 gewährleisten. Wie weiter dargestellt ist, sind diese Koppelmittel 7 außerdem so ausgeführt, dass die Lippe 11, die die Unterseite der Nut 9 begrenzt, in einem Querschnitt gesehen, sich über die obere Lippe 12 hinaus erstreckt, während die Verriegelungsmittel 10 aus miteinander zusammenwirkenden ineinandergreifenden Teilen 13-14 geformt sind, an der obenerwähnten, die Unterseite der Nut 9 begrenzenden Lippe 11, beziehungsweise an der Unterseite des gekoppelten Paneels 2, insbesondere der Unterseite der Feder 8 oder der Verlängerung dieser Unterseite.
Wie in WO 97/47834 erläutert, gestatten solche Koppelmittel 7, abhängig von ihrer Ausführung, verschiedene Koppelungen. Gemäß der meistbevorzugten Ausführung sind sie, wie hiernach anhand von 1 beschrieben wird, so ausgeführt, dass sie sowohl ein Koppeln durch Ineineinanderschwenken als auch durch Aufeinanderzuschieben gestatten. Letzteres gestattet das Koppeln solcher Paneele, indem sie zuerst an ihren Kanten 3–4 ineinandergeschwenkt werden, wie durch das Paneel 2A in 1 dargestellt, mit einer Drehung W1, und indem sie anschließend mittels einer Translation T1 an ihren Kanten 5–6 ineinandergerastet werden. Einer Variante gemäß kann die Verbindung an den Kanten 3–4 der betreffenden Paneele auch ausgehend von einer Position, wie sie schematisch mit Referenz 2B angedeutet ist, und durch Koppeln des betreffenden Paneels mittels einer Translation T2 verwirklicht werden.
Die obenerwähnte Drehung ist weiter in den 6 und 7 illustriert, während die Schiebebewegung in 8 dargestellt ist. Hierbei ist anzumerken, dass die Feder 8 und Nut 9 vorzugsweise so ausgeführt sind, dass, wie ebenfalls in 8 dargestellt, wenn zwei solcher Paneele 2 über einen Boden oder dergleichen frei aufeinander zu geschoben werden, die Feder 8 automatisch in die Nut 9 gelangt.
Es ist auch möglich, während ein Paneel 2A in einer geschwenkten Position gehalten wird, ein nachfolgendes Paneel 2C an den betreffenden Kanten 5 und 6 daran zu koppeln, entweder mittels einer Translation T3 oder durch eine gegenseitige Drehung zwischen den Paneelen 2A und 2C, wonach beide Paneele 2A und 2C dann nach unten geschwenkt werden, um mit der vorangehenden Paneelreihe verriegelt zu werden.
Ein anderer Vorteil besteht darin, dass eine leimlose Koppelung ohne jedes Spiel oder praktisch ohne jedes Spiel möglich bleibt, auch mit dickeren Paneelen, die ineinander und/oder auseinander geschwenkt werden können, ohne dass während der Drehung irgendwelche extremen Kompressionskräfte an den Kantenteilen erzeugt werden. Die abgefasten Kanten stellen sicher, dass solche Kräfte ausgeschlossen werden und/oder beschränkt bleiben, sodass das Risiko von Beschädigungen, unter anderem an der Deckschicht oder an der Oberfläche der abgefasten Kanten, ausgeschlossen beziehungsweise doch eingeschränkt wird.
Was die Erfindung besonders macht, ist, dass die obenerwähnten Paneele 2 wenigstens an zwei ihrer Kanten 3–4 oder 5–6, und vorzugsweise an allen vier Kanten 3 bis 6, nächst der Oberseite mit einem Teil versehen sind, woraus eine Materialmenge entfernt worden ist, welches Teil jeweils aus einer Abfasung 15 besteht.
Wie in den 6 und 7 dargestellt, bieten diese abgefasten Kanten 15 unter anderem den Vorteil, dass die Paneele 2 leicht in Bezug zueinander geschwenkt werden können, da die Materialteile 16 und 17, die ansonsten vorhanden sind, nicht mehr aufeinanderdrücken und eine Kontaktzone 18 erhalten wird, die relativ niedrig gelegen ist.
Ein anderer Vorteil besteht darin, dass, wenn es erforderlich ist, dass die obenerwähnten ineinanderverriegelnden Teile 13 und 14, insbesondere die begleitenden Kontaktflächen 19 und 20, sich tangential oder nahezu tangential um einen Kreis, der die Kontaktzone 18 als ihren Mittelpunkt hat, erstrecken, der durchschnittliche Gradient A der Kontaktflächen für einen gleichen Abstand E des vorspringenden Teils der unteren Lippe 11 relativ groß bleiben kann, wie in 5 angedeutet, wodurch ein solides Ineinanderverriegeln sogar bei dickeren Paneelen 2 gewährleistet werden kann.
Ein anderer Vorteil besteht darin, dass, ungeachtet der Dicke D der Paneele 2 die Kontaktzone 18 stets in einer gewissen Höhe H über der Unterseite der Paneele 2 gelegen sein kann, vorausgesetzt, die abgefasten Kanten 15 sind über eine geeignete Höhe H1 verwirklicht. Somit ist es möglich, falls erforderlich, stets mit gleichartigen Fräswerkzeugen zu arbeiten, um die Feder 8 und Nut 9 zu formen, sowohl für dünnere als auch für dickere Paneele 2.
Obwohl die obenerwähnten Vorteile besonders merkbar sind bei Ausführungen des Typs, wobei das Entkoppeln der Paneele 2 mittels einer Drehung um die obenerwähnte Kontaktzone 18 verwirklicht werden kann, ist anzumerken, dass die obenerwähnten abgefasten Kanten 15 auch Vorteile bieten, die nicht unbedingt mit der Tatsache zusammenfallen, ob es möglich ist oder nicht, dass die Paneele 2 mittels Schwenken voneinander gelöst werden können. Solche abgefasten Kanten 15 bieten den Vorteil, dass die Paneele 2 nie direkt an ihrer Oberseite aufeinanderdrücken, sodass von gegenseitigem Kontakt zwichen den Paneelen 2 herrührende Beschädigung der Deckschicht ausgeschlossen ist, was im Fall von Laminatparkett besonders wichtig ist, wie auch bei Fußbodenbelägen, die ohne jeden Leim verbunden werden und wobei die Paneele mittels eines Hammers und eines Stoßblocks ineinandergetrieben werden.
Auch gilt, gemäß einer anderen Ausführung, der erste Aspekt der Erfindung nicht mehr nur für Paneele 2, die mittels einer Drehung voneinander gelöst werden können, sondern gilt auch für alle Arten von Paneelen 2, die mit Koppelmitteln 7 versehen sind, welche ermöglichen, dass die Paneele 2 sowohl vertikal als auch horizontal an ihren Kanten 3–4 beziehungsweise 5–6 miteinander verriegelt werden können, ungeachtet dessen, ob das Ineinanderfügen und/oder Voneinanderlösen mittels einer Drehung oder Schiebebewegung verwirklicht werden muss oder kann.
Die obenerwähnten abgefasten Kanten 15 erstrecken sich vorzugsweise in einem Winkel X von 45° in Bezug zu der durch die Paneele 2 bestimmten Ebene. Andere Gradienten sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Praktischerweise werden die abgefasten Kanten 15 sich in einer horizontalen Richtung über einen Abstand Z in der Größenordnung von 2 Millimetern erstrecken, obwohl hier andere Abmessungen auch nicht ausgeschlossen sind.
Wie weiter in 5 dargestellt, sind seitliche Flächen, insbesondere Kontaktflächen 21–22, unter den obenerwähnten abgefasten Kanten 15 vorhanden, die, wenn die Paneele 2 gekoppelt sind, zumindest nächst ihren Oberseiten aneinander anschließen und somit einen gegenseitigen Anschlag bilden.
Es ist deutlich, dass der erste Aspekt der Erfindung sowohl bei Paneelen 2 mit einer langgestreckten Gestaltung, wie in 2 dargestellt, als auch bei Paneelen mit einer quadratischen Gestaltung angewendet werden kann.
Gemäß einem zweiten Aspekt, der in dem gegebenen Beispiel von 1 und 2 mit dem obenerwähnten ersten Aspekt gekoppelt ist, ist ein Fußbodenbelag 1, bestehend aus harten Paneelen 2 mit einem Kern 23 und einer dekorativen Oberfläche 24, illustriert, wobei diese Paneele 2 rechteckig und langgestreckt sind und an wenigstens zwei einander gegenüberliegenden Längskanten 3–4 und/oder 5–6 mit Koppelmitteln 7 versehen sind; wodurch mehrere solcher Paneele 2 aneinandergekoppelt werden können, wobei diese Koppelmittel 7 mit einer Verriegelung sowohl in einer Richtung senkrecht zur Ebene des Fußbodenbelags 1, als auch in einer Richtung senkrecht zu den betreffenden Kanten 3–4–5–6 und parallel zur Ebene des Fußbodenbelags verschaffen, und wobei diese Koppelmittel 7 so ausgeführt sind, dass die Paneele 2 mittels einer Drehung entlang ihrer Längskanten 3–4 und/oder 5–6 gekoppelt und/oder entkoppelt werden können, dadurch gekennzeichnet, dass die nutzbare Breite B der Paneele 2 kleiner als 17 cm ist und sich vorzugsweise auf 15,5 cm beläuft.
Eine solche schmale Breite B, kombiniert mit Koppelmitteln 7 des Typs, wobei das Entkoppeln durch Schwenken der Paneele 2 in Bezug zueinander durchgeführt werden muss, wie in 6 dargestellt, bietet den Vorteil, dass die Höhe H2, über das das zu entkoppelnde Paneel 2 geschwenkt werden muss, bevor es abgelöst ist, ebenfalls relativ gering bleibt, wodurch der in der Einleitung erwähnte Nachteil minimiert wird.
Außerdem haben die Paneele 2 gemäß dem zweiten Aspekt vorzugsweise eine Länge L, die sich auf wenigstens acht Mal die Breite B beläuft.
Vorzugsweise haben die gemäß dem zweiten Aspekt ausgeführten Paneele 2 auch ein einziges Motiv, das über die gesamte Oberfläche wiederkehrt, insbesondere ein Holzmotiv.
9 illustriert einen weiteren Aspekt der Erfindung. Die Erfindung betrifft einen Fußboden 1, bestehend aus harten Paneelen 2 mit einer laminierten Struktur, welche eine dekorative Schicht 25 an der Oberseite aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass abgefaste Kanten 15 der dergleichen an einer oder mehreren Kanten 3 bis 6 der Paneele 2, nächst der Oberseite, geformt sind und dass die Oberfläche dieser abgefasten Kanten 15 oder dergleichen auch mit einer dekorativen Schicht, in diesem Fall einem Aufdruck 26, versehen ist, welche erhalten ist, indem eine Druckschicht mittels Transferdruck auf dieser Oberfläche angebracht worden ist.
Die dekorative Schicht 25 kann als solches aus mehreren Lagen bestehen, jedoch enthält sie vorzugsweise wenigstens eine mit einem Motiv bedruckte Lage, beispielsweise einem auf eine Papierlage gedruckten Holzmotiv. In diesem Fall kann der Aufdruck 26 auf den abgefasten Kanten 15 oder dergleichen mit einem gleichartigen Motiv verwirklicht werden. Da eine Drucktechnik sowohl für die dekorative Schicht als auch für den Aufdruck 26 angewendet wird, ist es sehr leicht, beide Motive bezüglich Farbe und/oder Gestaltung abzugleichen.
Wie in der Einleitung erwähnt, ist der Aufdruck 26 vorzugsweise feuchtigkeitsbeständig beziehungsweise feuchtigkeitsundurchlässig. Somit wird eine Versiegelung an den abgefasten Kanten 15 erhalten, was besonders nützlich ist, wenn die Paneele einen porösen Kern, beispielsweise aus MDF oder HDF gefertigt, haben.
Die 10 und 11 stellen schematisch dar, wie der Aufdruck 26 mittels Transferdruck auf der Oberfläche 27 angebracht werden kann. Ein Träger 28, der mit einer Druckschicht 29 versehen ist, wird mit der Oberfläche 27 in Kontakt gebracht und wird mit einer vorzugsweise beheizten Andrückrolle 30 angebracht; wodurch die Druckschicht 29 an dem Material des Paneels 2 anhaftet und sich von dem Träger 28 löst, sodass der obenerwähnte Aufdruck 26 erzeugt wird. Der Träger 28 mit der Druckschicht 29 wird hierbei von einer Rolle 31 zugeführt, während besagter Träger 28, nachdem die Druckschicht 29 auf die Oberfläche 27 übertragen worden ist, auf einer Rolle 32 aufgerollt wird.
Andere Transferdrucktechniken, die an sich bekannt sind, sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Es ist anzumerken, dass gemäß einer bevorzugten Ausführung eine oder mehrere, und vorzugsweise alle, abgefasten Kanten 15 sich in einem solchen Winkel erstrecken, dass die von besagter abgefaster Kante 15 bestimmte Verlängerung sich außerhalb der Kontur des Paneels 2 befindet oder diese gerade berührt, wie durch die Linien W in den 3, 4 und 10 angedeutet. Dies ist dadurch vorteilhaft, dass, sowohl wenn die abgefasten Kanten 15 angebracht werden als auch wenn der Aufdruck 26 angebracht wird, diese abgefasten Kanten 16 leicht für die dabei angewandten Maschinenteile zugänglich sind.
Gemäß einem nicht beanspruchten Aspekt ist ein aus harten Paneelen 2 mit einem Kern 23 auf Basis von MDF oder HDF oder einem ähnlichen Material bestehender Fußbodenbelag dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele 2 jedes getrennt mit einer aus synthetischem Material oder einem anderen dämpfenden oder isolierenden Material gefertigten, an der Unterseite angebrachten und daran befestigten Unterlage 36 versehen sind, die vorzugsweise aus Polyethylen oder auf Basis von Polyethylen hergestellt ist, wie in 12 dargestellt. Die Kombination dieser Materialien bietet den Vorteil, dass wenig Trittschall produziert wird, wenn diese Paneele 2 belaufen werden.
Die oben erwähnte Unterlage 36 kann auf gleich welche Weise an der Unterseite des Paneels 2 befestigt werden, beispielsweise mittels Ankleben oder mittels Daraufschmelzen. Im Fall einer herkömmlichen Laminatkonstruktion besteht die Struktur somit aus der dekorativen Schicht 25, dem Kern 23, üblicherweise auf Basis von MDF oder HDF, einem Gegenzug 37 und der oben erwähnten Unterlage 36.
Es ist deutlich, dass dieser Aspekt sowohl in Kombination mit Fußbodenpaneelen verwendet werden kann, die mit einer herkömmlichen Feder und Nut an ihren Kanten versehen sind, als auch in Kombination mit Fußbodenpaneelen mit Koppelmitteln, die eine horizontale und eine vertikale Verriegelung verschaffen, beispielsweise Koppelmitteln 7, wie vorangehend beschrieben.
Die Erfindung ist keineswegs auf die in den begleitenden Zeichnungen dargestellten, vorangehend beschriebenen Ausführungen beschränkt; vielmehr kann bzw. können ein solcher Fußbodenbelag, und insbesondere die obenerwähnten Paneele, in allen Formen und Abmessungen ausgeführt werden, ohne die Reichweite der Erfindung, wie durch die beigefügten Ansprüche definiert, zu verlassen.

Claims

Fußbodenbelag, bestehend aus rechteckigen Laminatpaneelen (2), welche einen Kern (23) und eine dekorative bedruckte Schicht (25) an der Oberseite der Paneele umfassen, wobei besagter Kern aus Holz besteht, das zu Partikeln oder Fasern vermahlen wurde, die mit einem Bindemittel gemischt sind, wie etwa MDF oder HDF, wobei diese Paneele (2) zumindest an zwei gegenüberliegenden Kanten (3–4; 5–6) mit einstückig mit den Paneelen (2) gefertigten Koppelmitteln (7) versehen sind, sodass mehrere solcher Paneele (2) ohne jedes Spiel oder praktisch ohne jedes Spiel miteinander gekoppelt werden können, wobei diese Koppelmittel (7) eine Verriegelung sowohl in einer Richtung (R1) senkrecht zur Ebene des Fußbodenbelags (1), als auch in einer Richtung (R2) senkrecht zu den betreffenden Kanten und parallel zur Ebene des Fußbodenbelags (1) verschaffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele (2), zumindest an den obenerwähnten Kanten (3–4; 5–6), nächst der Oberseite, mit einer abgefasten Kante versehen sind, die sich durch die dekorative bedruckte Schicht (25) und den Kern (23) erstreckt, um eine Oberfläche (27) des Kerns zu bilden, welche Oberfläche (27) einen separaten Transferaufdruck (26) trägt.
Fußbodenbelag gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abgefasten Kanten (15) sich in einem Winkel (X) von 45° in Bezug zu der von den Paneelen (2) bestimmten Ebene erstrecken.
Fußbodenbelag gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die abgefasten Kanten sich in horizontaler Richtung über einen Abstand (Z) in der Größenordnung von 2 mm erstrecken.
Fußbodenbelag gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich unter den abgefasten Kanten (15) seitliche Kontaktflächen (21–22) befinden, die, wenn die Paneele (2) gekoppelt sind, zumindest nächst ihren Oberseiten aneinander anschließen.
Fußbodenbelag gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelmittel so gefertigt sind, dass die Paneele (2) zumindest entlang den obenerwähnten Kanten (3–4; 5–6) in- und/oder auseinander geschwenkt werden können.
Fußbodenbelag gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelmittel (7) so gefertigt sind, dass die Paneele (2), anstatt zumindest mittels einer Drehung voneinander lösbar zu sein, zumindest auf eine andere Weise voneinander gelöst werden können.
Fußbodenbelag gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die abgefasten Kanten (15) an allen vier Seiten angebracht sind.
Fußbodenbelag gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dekorative Schicht (25) der Oberfläche eine mit einem Muster bedruckte Schicht, insbesondere eine Papierschicht, enthält.
Fußbodenbelag gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufdruck (26) mit einem Muster gleichartig der dekorativen Schicht (25) der Oberfläche verwirklicht ist.
Fußbodenbelag gemäß Ansprüchen 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass für die abgefasten Kanten (15) ein feuchtigkeitsbeständiger, undurchlässiger dekorativer Aufdruck (26) verwendet wird.
Fußbodenbelag gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere, und vorzugsweise alle, abgefasten Kanten (15) sich in einem solchen Winkel (X) erstrecken, dass die von diesen abgefasten Kanten (15) bestimmte Erweiterung sich außerhalb der Kontur des Querschnitts des Paneels (2) befindet oder diese nur berührt.
Fußbodenbelag gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele (2) eine Dicke von mindestens 9 mm haben.
Fußbodenbelag gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele (2) eine Dicke von mindestens 10 mm haben.
Fußbodenbelag gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelmittel (7) eine Montage zumindest durch Aufeinanderzuschieben der Paneele (2) gestatten.
Paneel zur Verwendung in dem Fußbodenbelag, wie in einem der vorgenannten Ansprüche beansprucht, wobei das Paneel einen Kern (23) und eine dekorative bedruckte Schicht (25) an der Oberseite des Paneels umfasst, wobei besagter Kern aus Holz besteht, das zu Partikeln oder Fasern vermahlen wurde, die mit einem Bindemittel gemischt sind, wie etwa MDF oder HDF, wobei diese Paneele (2) zumindest an zwei gegenüberliegenden Kanten (3–4; 5–6) mit einstückig mit dem Paneel (2) gefertigten Koppelmitteln (7) versehen sind, sodass mehrere solcher Paneele (2) ohne jedes Spiel oder praktisch ohne jedes Spiel miteinander gekoppelt werden können, wobei diese Koppelmittel (7) eine Verriegelung sowohl in einer Richtung (R1) senkrecht zur Ebene des Fußbodenbelags (1), als auch in einer Richtung (R2) senkrecht zu den betreffenden Kanten und parallel zur Ebene des Fußbodenbelags (1) verschaffen, dadurch gekennzeichnet, dass das Paneel (2), zumindest an den obenerwähnten Kanten (3–4; 5–6), nächst der Oberseite, mit einer abgefasten Kante versehen ist, die sich durch die dekorative bedruckte Schicht (25) und den Kern (23) erstreckt, um eine Oberfläche (27) des Kerns zu bilden, welche Oberfläche (27) einen separaten Transferaufdruck (26) trägt.