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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Hydantoin-Derivats oder eines
pharmazeutisch annehmbaren Salzes, Hydrates oder Komplexes davon
als aktives Ingrediens zur Herstellung eines Medikaments, das bei
der Behandlung von Hypoalbuminämie
wirksam ist.
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Stand der
Technik
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Die
Konzentration an Serumalbumin bei einer gesunden Person ist 35–55 mg/ml.
Eine Konzentration von < 35
mg/ml wird als Hypoalbuminämie
diagnostiziert und eine Serumalbumin-Konzentration von < 30 mg/ml ist ein
Zustand ernster Hypoalbuminämie
mit klinischer Relevanz. Hypoalbuminämie verursacht Symptome wie Ödem und
Asziten und verschlechtert Störungen
durch Hyperbilirubinämie.
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Hypoalbuminämie wird
durch verschiedene Dysfunktionen wie zum Beispiel Verringerung der
Albuminsynthese, Albuminverlust aus dem Blut und Plasmaverdünnung verursacht.
Albumin wird nur durch Hepatozyten synthetisiert. Die Hauptgründe für eine verminderte
Synthese sind eine mangelhafte Aminosäurezufuhr durch Ernähungsstörungen und
eine verringerte Fähigkeit
zur Synthese von Albumin durch Lebererkrankungen. Der Verlust von
Albumin aus Blut wird durch Niereninsuffizienz, zum Beispiel nephritisches
Syndrom, traumatische Verletzung wie Verbrennung und Proteinverlust-Gastroenteropathie
verursacht. Eine Plasmaverdünnung
kann unter anderem durch Herzinsuffizienz oder beschleunigten Katabolismus
durch Hyperthyreoidismus verursacht werden.
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Bisher
wurde Hypoalbuminämie
durch diätische
Therapie unter Verwendung einer Diät mit hohem Proteingehalt und/oder
durch eine Arzneimitteltherapie unter Verwendung von Gesamtaminosäurepräparaten
behandelt. Allerdings erfordert die intravenöse Verabreichung von Aminosäuren infolge
potentieller Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Säure-Base-Gleichgewichtsstörungen,
Hyperammonämie,
Unausgewogenheit der Aminosäuren
und Azotemie große
Sorgfalt. Wenn Blutproteinpräparate
verwendet werden besteht auch ein Problem dahingehend, daß solche
Präparate
zum Beispiel durch Viren kontaminiert sein können.
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Wie
oben erwähnt
wurde, werden derzeit hauptsächlich
Aminosäurepräparate und
Blutpräparate
zur intravenösen
Verabreichung bei der Therapie von Hypoalbuminämie eingesetzt. Auf klinischem
Gebiet gibt es einen dringenden Bedarf für ein therapeutisches Mittel,
das höhere
Sicherheit liefert und das zur oralen Verabreichung verfügbar ist.
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Von
den Verbindungen, auf die hier Bezug genommen wird, ist bekannt,
daß sie
eine Kontrollwirkung für
das Pflanzenwachstum haben. Es ist auch bekannt, daß die pharmakologischen
Wirkungen, zum Beispiel hypoglykämische
und hypolipämische
Wirkung haben und auch eine geringe Toxizität aufweisen, was zu fast keinen
Nebenwirkungen führt
(siehe japanische Patentanmeldungs-Publikationen Sho-57-114578, Sho-60/188373,
Sho-61/122275, Sho-62/45525, Sho-62/14, Hei-01/75473 und Hei-01/299276).
Es wurde auch offenbart, daß die
Verbindungen als ein uremisches Toxin verringerndes Mittel (japanische
Patentanmeldungs-Publikation Hei-03/72463), als Mittel zur Eliminierung
von aktivem Sauerstoff und freien Radikalen (japanische Offenlegungsschrift
Hei-09/227377) und als therapeutisches Mittel für unbehandelbare Vaskulitis
(japanische Patentanmeldungs-Publikation 2000/212083) verwendbar
sind. Allerdings wurde noch keine therapeutische Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen
gegen Hypoalbuminämie
beschrieben.
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EP-A-0
412 940 offenbart die Verwendung von Hydantoin oder einem Derivat,
einem pharmazeutisch annehmbaren Salz oder Komplex davon als aktives
Agens, das bei der Prävention
oder Behandlung von Nierenversagen in einem Säuger einsetzbar ist.
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FR-2
796 945 beschreibt eine breite Gruppe chemischer Verbindungen der
allgemeinen Formel (I), die Hydantoin-Derivate einschließt, welche
eine Imidazol-2-yl- oder Imidazol-2-yl-alkyl-Gruppe als Substituenten tragen.
Diese Verbindungen sind bei der Definition der Substituenten X oder
Y der Verbindungen, auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht,
nicht enthalten. In der FR-2 796 945 wird außerdem beschrieben, daß diese Verbindungen
als Pharmazeutika bei der Behandlung vieler unterschiedlicher Krankheiten
wirksam sind, wobei diese allerdings nicht die Krankheit einschließen, auf
die sich die vorliegende Erfindung bezieht.
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EP-A-0
640 594 beschreibt Verbindungen, einschließlich Hydantoin-Derivate, als Metalloprotease-Inhibitoren
mit einer inhibitorischen Aktivität auf neutrale Metalloendopeptidase
(NEP) oder Angiotensin umwandelndes Enzym (ACE). Sie sollen als Arzneimittel
bei der Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen, zum Beispiel
Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wie auch als Analgetika nützlich sein.
Die Hydantoin-Derivate, die in der Offenbarung der EP-A-0 640 594
enthalten sind, haben in der 3-Position
des Rings eine Substituentengruppe R1S-A-CR2R3-, worin A eine
gegebenenfalls substituierte zweiwertige aliphatische C1-10-Kohlenwasserstoff-Gruppe
ist.
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EP-A-0
444 546 beschreibt Hydantoin-Derivate, die als hypoglykämische und/oder
hypolipidämische Mittel
verwendbar sind. Die betreffenden Verbindungen sind Hydantoin-Derivate,
die in der 1-Position des Hydantoinrings eine Gruppe Q-SO2- haben, worin Q aus einer breiten Vielzahl
gegebenenfalls substituierter Alkyl-, Cycloalkyl-, Biphenylyl- und
heterocyclischer Gruppen ausgewählt
sein kann.
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US 5,202,339 beansprucht
dieselbe Priorität
wie EP-A-0 444 546, die oben diskutiert wurde, offenbart grundsätzlich dieselben
Hydantoin-Derivate wie das EP-Anmeldungsdokument. Die Verbindungen
werden als in der Behandlung und/oder Prävention von verschiedenen Formen
diabetischer Komplikationen, zum Beispiel Neuropathie, autonomer
Krankheit, Katarakte, Retinopathie, Nephropathie und mikrovaskulärer Erkrankung, nützlich beschrieben.
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In
einem Artikel des Boston Collaborative Drug Surveillance Program,
Clinical Pharmacology and Therapeutics, 14(4) Teil 1, 526–532 (1973)
werden Diphenylhydantoin-Nebenwirkungen bei Serumalbuminleveln beschrieben.
In einem klinischen Versuch, der 322 Patienten involvierte, wurde
festgestellt, daß nach
Verabreichung von Diphenylhydantoin die Häufigkeit von Nebenreaktionen
bei Patienten mit niedrigen Albuminleveln um einen Faktor von 3,2
höher war
als bei Patienten mit normalen Albuminleveln. Als Resultat zeigte
daher die Studie, daß bei
Patienten mit verschlechterter Nierenfunktion das Risiko einer Diphenylhydantoin-Toxizität erhöht ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
Anbetracht der obigen Ausführungen
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die Probleme
zu lösen,
die mit bekannten therapeutischen Mitteln gegen Hypoalbuminämie verbunden
sind, und ein therapeutisches Mittel für Hypoalbuminämie bereitzustellen,
das eine höhere
Sicherheit hat und das zur oralen Verabreichung verfügbar ist.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben intensive Untersuchungen
durchgeführt
und festgestellt, daß eine
Zusammensetzung, die wenigstens eine Verbindung der Formel (I) umfaßt:
worin R
1 und
R
2 jeweils unabhängig voneinander H, C
1-20-Alkyl oder C
3-8-Cycloalkyl
darstellen; und X und Y sind jeweils unabhängig voneinander H, OH, C
1-3-Alkyl oder C
1-5-Alkoxy
oder X und Y bilden zusammen eine Oxo-Gruppe, oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz, Hydrat oder einen Komplex derselben umfaßt, eine therapeutische Wirkung
gegen Hypoalbuminämie
bei oraler Verabreichung hat, während
sie nicht toxisch ist und fast keine Nebenwirkungen zeigt, wodurch
die vorliegende Erfindung vollendet wurde.
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Detaillierte Beschreibung
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Das
wirksame Ingrediens, das bei der Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist ein
Hydantoin-Derivat der folgenden Formel (I):
worin R
1 und
R
2 jeweils unabhängig voneinander H, C
1-20-Alkyl oder C
3-8-Cycloalkyl
darstellen; und X und Y sind jeweils unabhängig voneinander H, OH, C
1-3-Alkyl oder C
1-5-Alkoxy
oder X und Y bilden zusammen eine Oxo-Gruppe, oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz, Hydrat oder ein pharmazeutisch annehmbarer Komplex davon.
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In
der Formel (I) stellen R1 und R2 jeweils
unabhängig
H, eine verzweigte oder geradkettige C1-20-Alkyl-Gruppe,
zum Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl,
sek-Butyl, t-Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, t-Pentyl, Hexyl,
Dimethylbutyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Stearyl, oder eine C3-8-Cycloalkyl-Gruppe, zum Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl oder Cyclooctyl, dar.
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X
und Y stellen unabhängig
voneinander H, eine OH-Gruppe, eine geradkettiges oder verzweigtes C1-3-Alkyl, zum Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl
oder Isopropyl, oder ein geradkettiges oder verzweigtes C1-5-Alkoxy, zum Beispiel Methoxy, Ethoxy,
Propoxy, Isopropropoxy, Butoxy, Isobutoxy, sek-Butoxy, t-Butoxy,
Pentoxy, Isopentoxy oder Neopentoxy, dar oder X und Y stellen eine
Oxo-Gruppe dar.
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Bevorzugte
Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend aufgelistet:
- [1] Hydantoin
- [2] 1-Methyl-hydantoin
- [3] 3-Methyl-hydantoin
- [4] 1-Ethyl-hydantoin
- [5] 1-Propyl-hydantoin
- [6] 1-Butyl-hydantoin
- [7] 1-t-Butyl-hydantoin
- [8] 1-Hexyl-hydantoin
- [9] 1-(1,3-Dimethylbutyl)-hydantoin
- [10] 1-Decyl-hydantoin
- [11] 1-Stearyl-hydantoin
- [12] 1,3-Dimethyl-hydantoin
- [13] 1,5-Dimethyl-hydantoin
- [14] 3,5-Dimethyl-hydantoin
- [15] 1-Cyclopentyl-hydantoin
- [16] 1-Cyclohexyl-hydantoin
- [17] 1-Cyclohexyl-3-methyl-hydantoin
- [18] 3-Cyclohexyl-hydantoin
- [19] 1,3-Dicyclohexyl-hydantoin
- [20] 5-Hydroxy-hydantoin
- [21] 5-Hydroxy-1-methyl-hydantoin
- [22] 5-Hydroxy-3-methyl-hydantoin
- [23] 5-Hydroxy-1-ethyl-hydantoin
- [24] 5-Hydroxy-1-propyl-hydantoin
- [25] 5-Hydroxy-1-butyl-hydantoin
- [26] 5-Hydroxy-1-t-butyl-hydantoin
- [27] 5-Hydroxy-1-hexyl-hydantoin
- [28] 5-Hydroxy-1-(1,3-dimethylbutyl)-hydantoin
- [29] 5-Hydroxy-1-decyl-hydantoin
- [30] 5-Hydroxy-1-stearyl-hydantoin
- [31] 5-Hydroxy-1-cyclopentyl-hydantoin
- [32] 5-Hydroxy-1-cyclohexyl-hydantoin
- [33] 5-Hydroxy-1-cyclohexyl-3-methyl-hydantoin
- [34] 5-Hydroxy-1,3-dimethyl-hydantoin
- [35] 5-Hydroxy-1,5-dimethyl-hydantoin
- [36] 5-Hydroxy-3,5-dimethyl-hydantoin
- [37] 5-Hydroxy-1,3-dicyclohexyl-hydantoin
- [38] 5-Methoxy-hydantoin
- [39] 5-Methoxy-1-methyl-hydantoin
- [40] 5-Methoxy-3-methyl-hydantoin
- [41] 5-Methoxy-1-ethyl-hydantoin
- [42] 5-Methoxy-1-propyl-hydantoin
- [43] 5-Methoxy-1-butyl-hydantoin
- [44] 5-Methoxy-1-cyclohexyl-hydantoin
- [45] 5-Methoxy-3-cyclohexyl-hydantoin
- [46] 5-Ethoxy-hydantoin
- [47] 5-Ethoxy-1-methyl-hydantoin
- [48] 5-Ethoxy-3-methyl-hydantoin
- [49] 5-Ethoxy-1-ethyl-hydantoin
- [50] 5-Ethoxy-1-propyl-hydantoin
- [51] 5-Ethoxy-1-butyl-hydantoin
- [52] 5-Propoxy-hydantoin
- [53] 5-Propoxy-1-methyl-hydantoin
- [54] 5-Propoxy-3-methyl-hydantoin
- [55] 5-Propoxy-1-ethyl-hydantoin
- [56] 5-Propoxy-1-propyl-hydantoin
- [57] 5-Propoxy-1-butyl-hydantoin
- [58] 5-Butoxy-hydantoin
- [59] 5-Butoxy-1-methyl-hydantoin
- [60] 5-Butoxy-3-methyl-hydantoin
- [61] 5-t-Butoxy-hydantoin
- [62] 5-t-Butoxy-1-methyl-hydantoin
- [63] 5-t-Butoxy-3-butyl-hydantoin
- [64] Imidazolidintrion
- [65] 1-Methyl-imidazolidintrion
- [66] 1-Ethyl-imidazolidintrion
- [67] 1-Butyl-imidazolidintrion
- [68] 1-Isobutyl-imidazolidintrion
- [69] 1-t-Butyl-imidazolidintrion
- [70] 1-Hexyl-imidazolidintrion
- [71] 1-(1,3-Dimethylbutyl)-imidazolidintrion
- [72] 1-Decyl-imidazolidintrion
- [73] 1-Cyclopentyl-imidazolidintrion
- [74] 1-Cyclopentyl-3-ethyl-imidazolidintrion
- [75] 1-Cyclohexyl-imidazolidintrion
- [76] 1,3-Dimethyl-imidazolidintrion
- [77] 1,3-Dicyclohexyl-imidazolidintrion
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Die
Hydantoin-Derivate, die in der vorliegenden Erfindung umfaßt werden,
umfassen die pharmazeutisch annehmbaren Salze der Verbindungen der
Formel (I), vorzugsweise Säureadditionssalze
mit Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Perchlorsäure, Thiocyansäure, Borsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Halogenessigsäure, Propionsäure, Glykolsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Bernsteinsäure, Gluconsäure, Milchsäure, Malonsäure, Fumarsäure, Anthranilsäure, Benzoesäure, Zimtsäure, p-Toluolsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäure oder
Sulfanilsäure;
oder Salze mit Alkalimetallen (vorzugsweise Na oder K), mit Erdalkalimetallen
(vorzugsweise Ca, Mg oder Ba) oder anderen Metallen, zum Beispiel Al
oder Zn.
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Solche
Salze können
nach bekannten Verfahren aus den jeweiligen freien Hydantoin-Derivaten
hergestellt werden oder können
durch Umwandlung eines Salzes in ein anderes erhalten werden.
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Wenn
sterische Isomere, zum Beispiel cis-trans-, optische oder Konformationsisomere
der Substanzen der Formel (I) möglich
sind, sind sie innerhalb des verwendbaren wirksamen Agenzes der
pharmazeutischen Zusammensetzung der Erfindung enthalten.
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Die
Verbindungen der Formel (I) und Verfahren zur Herstellung derselben
sind zum Beispiel in den japanischen Offenlegungsschriften (Kokai)
Nrn. 61/122275 und 62/14 offenbart.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
zu pharmazeutischen Präparaten
verarbeitet werden, indem sie mit einem oder mehreren geeigneten
pharmazeutischen Trägern
oder Verdünnungsmitteln,
gegebenenfalls mit einem oder mehreren Additiven, die üblicherweise
auf dem Gebiet pharmazeutischer Zusammensetzungen verwendet werden,
zum Beispiel Füllstoffe,
Antioxidantien, Zerfallsmittel, Bindemittel, Aromamittel, Pigmente,
Färbemittel,
Beschichtungen, Gleitmittel usw., kombiniert werden.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann in einer beliebigen Form für bekannte
Verabreichungsverfahren vorliegen, d.h. zur oralen Verabreichung
(z.B. Tabletten, Kapseln, Pulver, Flüssigkeiten usw.) und zur parenteralen
Verabreichung (z.B. subkutane, intravenöse, intramuskuläre, intrarektale
und intranasale Verabreichungen). Es kann ein beliebiges bekanntes
Verfahren zur Herstellung solcher Dosierungsformen eingesetzt werden,
um die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
zu produzieren.
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Um
die pharmazeutischen Zusammensetzungen herzustellen, können die
Verbindungen der Formel (I) in ihrer freien Form oder als pharmazeutisch
annehmbares Salz, Hydrat oder Komplex davon verwendet werden. Es
kann auch eine Verbindung der Formel (I) oder es können mehrere
Verbindungen der Formel (I) als das einzige aktive Prinzip in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung vorliegen oder können zusammen mit
anderen pharmazeutisch aktiven Ingredienzien vorliegen.
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Im
Fall von Präparationen
zur oralen Verabreichung wird die aktive Verbindung (werden die
aktiven Verbindungen) gegebenenfalls zusammen mit einem Exzipient
oder mehreren Exzipientien mit einem Bindemittel oder mehreren Bindemitteln
und gegebenenfalls anderen Additiven vermischt und dann zu oralen
Formulierungen, zum Beispiel Tabletten, Pulvern, Granulat oder Kapseln
verarbeitet.
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Geeignete
Exzipientien sind zum Beispiel Lactose, Mannit, Maisstärke, Kartoffelstärke oder
Kaliumcitrat. Beispiele für
geeignete Bindemittel sind Cellulose-Derivate (z.B. kristalline
Cellulose oder Hydroxypropylcellulose), Gummi arabicum, Maisstärke oder
Gelatine. Darüber
hinaus sind Beispiele für
geeignete Zerfallsmittel Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Calciumcarboxymethylcellulose. Beispiele für andere optionale Additive
sind für
Gleitmittel zum Beispiel Talk oder Magnesiumstearat, Füllmittel,
Befeuchtungsmittel, Puffer, Konservierungsstoffe, Parfüms usw.
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Im
Fall von Präparationen
für Injektionen
kann das aktive Prinzip, gegebenenfalls zusammen mit geeigneten üblicherweise
bekannten Additiven, zu einer Lösung
oder einer Suspension in wäßrigen oder nicht-wäßrigen Lösungsmitteln,
zum Beispiel destilliertes Wasser zur Injektion, physiologische
Salzlösung, Ringerslösung, Pflanzenöl, synthetische
Fettsäureglyceride,
höhere
Fettsäureester
oder Propylenglykol, verarbeitet werden.
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Wenn
es gewünscht
wird, ist es auch möglich,
pharmazeutische Präparationen
für andere
Verabreichungswege herzustellen, zum Beispiel als Sirupe, Suppositorien,
Inhalationen, Aerosolpräparationen,
Collyrium oder Medikamente zur externen Verwendung (z.B. Salben,
Gele, Umschläge).
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Die
bevorzugte Dosis der wirksamen Substanz der pharmazeutischen Zusammensetzungen
kann in Abhängigkeit
vom Geschlecht, Alter, Zustand usw. des Patienten und/oder der spezifischen
Natur der zu behandelnden Krankheit, der Form der Präparation,
dem Verfahren und/oder der Art der Verabreichung variieren.
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Im
allgemeinen können
zur Erzielung einer gewünschten
Wirkung 1 bis 1000 mg pro Tag, vorzugsweise 5 bis 600 mg pro Tag
normalen Erwachsenen auf oralem Weg gegeben werden. Durch den Einfluß von zum Beispiel
den verschiedenen Absorptionseigenschaften im Fall einer parenteralen
Verabreichung, zum Beispiel durch Injektion, ist es bevorzugt, daß die tägliche Dosis
auf einem Level von 1/3 bis 1/10 der üblichen oralen Dosis, die oben
angegeben wurden, liegt, d.h. vorzugsweise ist die tägliche Dosis
0,1–333
mg/Tag, bevorzugter 0,5–200
mg/Tag.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der pharmazeutischen Zusammensetzungen, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurden und wenigstens eine Verbindung der obigen Formel
(I) umfassen, sind wie in den abhängigen Ansprüchen 2–7 definiert.
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Die
Hypoalbuminämie,
gegen die die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die ein Hydantoin-Derivat
umfassen, wie es hierin beschrieben ist, wirksam sind, können eine
breite Vielzahl von Ursachen haben, d.h. die Hypoalbuminämie kann
das Resultat verschiedener zugrundeliegender Krankheiten oder Dysfunktionen
sein. Beispielsweise sind die pharmazeutischen Zusammensetzungen
bei der Behandlung von Hypoalbuminämie wirksam, welche durch Lebererkrankungen,
Ernährungsstörungen,
Nierenversagen, traumatische Verletzung, Proteinverlust-Gastroenteropathie,
Herzversagen oder Hyperkatabolismus verursacht ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher erläutert.
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[Beispiele]
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Beispiel 1. Das Resultat
eines klinischen Tests
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5-Hydroxy-1-methyl-hydantoin
(Verbindung 21, die oben aufgelistet wurde) wurde in einer Menge
von 200 mg/Tag (Patient 1: 400 mg/Tag) an 6 Patienten, die an Hypoalbuminämie leiden
(Serumalbuminwert war < 30
mg/ml) verabreicht. Die Serumalbuminwerte wurden vor der Behandlung
und nach der Behandlung über 24
Wochen (Patient 2: 16 Wochen) bestimmt. Die Resultate sind in Tabelle
1 gezeigt (die Signifikanz der Differenzen wurde statistisch durch
einen paarweisen t-Test analysiert).
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Die
Serumalbuminwerte waren durch die Verabreichung der obigen pharmazeutischen
Zusammensetzung signifikant erhöht,
wodurch ihre Wirksamkeit in der Behandlung von Hypoalbuminämie gezeigt
wurde. Wenn derselbe Test wie oben bei gesunden Personen mit einem
normalen Serumalbuminwert durchgeführt wurde, wurden keine Veränderungen
dieses Werts beobachtet.
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Aus
dem klinischen Test wird klar, daß eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde, ein sehr nützliches therapeutisches Mittel
gegen Hypoalbuminämie
ist. Da bei Personen mit normalen Serumalbuminwerten keine Wirkung
beobachtet wird, wird angenommen, daß die pharmazeutische Zusammensetzung
nur bei morbiden Zuständen
abnormal gesenkter Serumalbuminwerte zu einer Wirkung zeigt.
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Außerdem wurde
in einem Tier sowie in klinischen Tests gezeigt, daß die pharmazeutisch
Zusammensetzung geringe bis keine Nebenwirkungen hat. Da die pharmazeutische
Zusammensetzung eine gute therapeutische Wirkung zusammen mit hoher
Sicherheit zeigt, ist sie als Arzneimittel zur oralen und/oder Langzeitbehandlung
von Hypoalbuminämie
sehr nützlich.